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"Mister Red Bull" Dietrich Mateschitz verstorben

Eine Nachricht, die um die Welt ging wie ein Blitz. Eine ganze Region trauert. Der ganze Spitzensport verliert den größten Gönner und Förderer. Ein Milliardär der stets am Boden blieb hat uns im 79. Lebensjahr verlassen.

Der gebürtige Steirer (geboren in St. Marein im Mürztal) war nach seinem Uni-Abschluss für "Jacobs Kaffee" und die damalige Unilever-Tochter "Blendax" tätig. Beim Zahnpasta-Hersteller stieg er bis zum Marketingdirektor auf. Im Zuge einer seiner Dienstreisen wurde er in Asien auf Aufputschgetränke aufmerksam. Er sah Potenzial im Produkt und beschloss, es in Europa auf den Markt zu bringen. Mateschitz erwarb die Lizenzrechte am thailändischen Energydrink "Krating Daeng", auf Englisch "Red Bull", und gründete gemeinsam mit der thailändischen Herstellerfamilie Yoovidhya das Unternehmen. Das Aufputschmittel aus Asien wurde für Europa neu und modern verpackt und geschickt vermarktet. Mateschitz arbeitete vom Start weg massiv am Image seines Getränks, sponserte die alternative Klubszene und Extremsportarten und reinvestierte konsequent beachtliche Summen ins Marketing. Mit wachsendem Erfolg stieg er sukzessive in den Breitensport ein: Heute betreibt Red Bull Eishockey-Mannschaften, Fußballvereine sowie Formel-1-Rennställe und unterhält Verträge mit mehreren Hundert Athleten.

Seit Jahren war Mateschitz nicht nur der reichste Österreicher, sondern mit einem Vermögen von zuletzt fast 28 Milliarden Dollar auch einer der reichsten Menschen der Welt. Er stellt sich aber so gut wie nie selbst in den Mittelpunkt, sondern höchstens sein Produkt. Er galt als öffentlichkeitsscheu, Zeitungsinterviews waren selten und TV-Interviews gab er grundsätzlich nicht. Mateschitz galt als Gönner und war Mitbegründer der Stiftung "Wings for Life", die Querschnittslähmung heilbar machen will. Und er stellte der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg für ein Forschungszentrum zu Rückenmarksverletzungen 70 Millionen Euro zur Verfügung – eine der größten Spenden, die in Europa je von einer Privatperson an eine Universität ging. Auch im Kleinen gab sich der Red-Bull-Boss oft großzügig. Einem jungen Burschen, der ihm einmal in einem obersteirischen Musikgeschäft etwas auf der Harmonika vorspielte, bezahlte er kurzerhand eine neue Steirische Harmonika. 2014 holte er mit dem Grand Prix von Österreich die Formel 1 in die Steiermark zurück und war dort Partner des Bundesheers bei der Flugshow Airpower. Von seiner Leidenschaft fürs Fliegen zeugen die "Flying Bulls", eine Flotte historischer Flugzeuge und Hubschrauber, und der "Hangar 7" am Salzburger Flughafen. Mateschitz lebte mit seiner Freundin Marion Feichtner in Salzburg. Sein einziger Sohn, Mark Mateschitz, entstammt einer früheren Beziehung und hat schon vor einigen Jahren dessen Nachnamen angenommen und im Haus als Geschäftsführer der Red-Bull-eigenen Brauerei "Thalheim" Fuß gefasst.

Dietrich Mateschitz baute über die Jahre ein Sport-, Medien-, Immobilien- und Gastronomie-Imperium auf – und verhalf in der Obersteiermark einem ganzen Tal zu neuen Impulsen.

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