Nach „Corona-Rückgang wieder Anstieg“; negativer Trend setzt sich auch in der Steiermark fort
2020 brachte die Corona-Pandemie einen „Einbruch“ bei den Müllmengen um fast zehn Prozent. Dieser Rückgang war jedoch nur eine Momentaufnahme. Denn: Die Bilanz für das Vorjahr weist trotz noch geringerem Verkehrsaufkommen wieder einen leichten Anstieg aus. Und der Trend zeigt klar nach oben. Die erste Zwischenbilanz noch vor dem Reisesommer zeigt einen Anstieg um etwa fünf Prozent.
Jedes Jahr fallen tausende Tonnen Müll auf den 55 ASFINAG-Rastplätzen und 87 Raststationen sowie entlang der Autobahnen und Schnellstraßen an. Alleine in der Steiermark war der Müllberg im Vorjahr 1.415 Tonnen schwer. Insgesamt waren es 2021 fast 7.900 Tonnen, ein leichter Anstieg um 100 Tonnen.
Die geringe Menge mehr Müll ist aber das kleinere Problem. „Sorgen bereitet uns das immer größer werdende Volumen des achtlosen weggeworfenen Abfalls“, sagt ASFINAG-Umweltexperte Heimo Berghold. Verantwortlich dafür sind insbesondere die PET-Getränkeflaschen und Jausenverpackungen, die oft entweder auf Rast- und Parkplätzen - zum Teil direkt neben den dafür vorgesehenen Müllcontainern - einfach auf den Boden oder sogar aus dem fahrenden Auto geworfen werden. Letzteres ist zusätzlich ein erhebliches Risiko für die Verkehrssicherheit, weil aufgewirbelte Gegenstände leicht zu Wurfgeschoßen werden können.
Dazu kommen immer wieder illegale Ablagerungen von Hausmüll oder Bauschutt. Zum Teil landen auch ganze Möbel, Autoreifen oder andere derartige Gegenstände neben den Strecken, etwa um sich die Müllentsorgungsgebühr zu sparen, oder weil es einfach bequemer ist.
Fast 2000 Tonnen werden händisch gesammelt
Die illegale Entsorgung von Abfall, egal ob durch lockeren Wurf aus dem Autofenster, oder einen kräftigen Schubs von der Ladefläche, bedeutet aber auch mühsame Arbeit für die Mitarbeitenden der ASFINAG. Schließlich muss etwa ein Viertel des gesamten Müllaufkommens händisch aufgesammelt werden. Das verursacht unnötige, gefährliche Arbeitseinsätze neben der Strecke und natürlich auch Kosten.
Die ASFINAG versucht bereits seit mehreren Jahren beim Thema „Littering“ Initiativen zu setzen. Zuletzt wurde auf allen Überkopfanzeigen mit dem Slogan „Ich bin eine Autobahn, kein Mistkübel“ darauf hingewiesen. Um das Problem der Wegwerfflaschen zu verkleinern, hat die ASFINAG auch alle Rastplätze mit extra gekennzeichneten Trinkwasserbrunnen ausgestattet, bei denen man seine eigene Glas-Trinkflasche auffüllen kann oder dazu animiert wird, dadurch eine bereits vorhandene Kunststoffflasche zumindest wiederzuverwenden.
Die „Müll-Hitliste“ 2021 nach Bundesländern
• 1.900Tonnen in Niederösterreich
• 1.415 Tonnen in der Steiermark
• 1.325 Tonnen in Oberösterreich
• 1.100 Tonnen in Tirol
• 740 Tonnen in Kärnten
• 565 Tonnen in Salzburg
• 480 Tonnen im Burgenland
• 335 Tonnen in Vorarlberg
• 25 Tonnen in Wien
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